Photovoltaik Versicherung

Grundsätzlich gilt: Wer in Deutschland eine Photovoltaikanlage betreibt, ist gesetzlich nicht verpflichtet, diese zu versichern. Wenn Sie sich jedoch vor möglichen finanziellen Risiken schützen möchten, kann eine Photovoltaik Versicherung sinnvoll sein. Sie übernimmt die Kosten für den Fall, dass Ihre PV-Anlage beschädigt wird, technische Ausfälle erleidet oder eine Schädigung dritter Personen verursacht. Obwohl Photovoltaikanlagen heutzutage als solide und fortschrittlich gelten, ist es dennoch ratsam, sich gegen bestimmte Risiken in Ausnahmefällen abzusichern.

Eine Photovoltaik Versicherung bietet umfassenden Schutz vor einer Vielzahl von Risiken und Gefahren, denen eine PV-Anlage ausgesetzt sein kann. Sie dient dazu, finanzielle Verluste zu minimieren und den reibungslosen Betrieb der Solaranlage zu gewährleisten.

Sachschäden

Zu Sachschäden gehören Witterungseinflüsse, wie starke Stürme, Hagel, Schnee, Frost oder Brände, welche Solarmodule oder andere Komponenten beschädigen können. So können beispielsweise auch Überspannungsschäden am Wechselrichter durch Gewitter über eine geeignete Photovoltaik Versicherung abgedeckt werden.

Diebstahl & Vandalismus

Eine Photovoltaik Versicherung deckt auch Vandalismus und Diebstahl sowie Beschädigung durch Tierbisse, wie z.B. das Nagen von Kabeln durch Mader, ab.

Haftung gegenüber Dritter

Sollten durch die PV-Anlage Personen- oder Sachschäden verursacht werden, können hohe Kosten für Schadensersatzansprüche entstehen.

Ertragsausfall

Zusätzlich können bestimmte Photovoltaik Versicherungen auch Ertragsausfälle abdecken, die durch eine vorübergehende Unterbrechung oder Beeinträchtigung des Anlagenbetriebs entstehen. Dies kann beispielsweise durch technische Defekte oder Reparaturarbeiten verursacht werden.

Eine Photovoltaik Versicherung deckt in der Regel die Kosten für materielle Schäden wie Reparaturen oder, im Falle eines Totalschadens, den Ersatz ab.

Folgende Komponenten können materielle Schäden erleiden:

• Solarmodule
• Befestigungselemente der PV-Anlage
• Montagerahmen
• Verkabelungen der Solarstromanlage
• Wechselrichter
• Stromspeicher
• Wallbox

Darüber hinaus sollte eine Photovoltaik Versicherung Sie vor finanziellen Schäden durch Ertragsausfälle absichern. Sollte Ihre PV-Anlage aufgrund eines Schadens nicht mehr den erwarteten Strom erzeugen können, entgehen Ihnen sowohl der eingespeiste Strom und die damit verbundene Einspeisevergütung, als auch der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms. Dies kann unter Umständen zu erheblichen finanziellen Einbußen führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Schutz vor finanziellem Verlust oft mit höheren Prämien verbunden ist. Dies liegt daran, dass die Versicherung ein höheres Risiko abdecken muss. Es ist ratsam, die verschiedenen Angebote und Tarife sorgfältig zu vergleichen, um die für Ihre Bedürfnisse passende Photovoltaik Versicherung zu finden. Beachten Sie hierbei auch, dass einige Versicherungen Pakete für 3, 6 oder 12 Monate anbieten, wobei die Prämie entsprechend variiert. Sie sollten den Zeitraum basierend auf Ihren individuellen Anforderungen und dem Risiko, dem Ihre Photovoltaikanlage ausgesetzt ist, überprüfen.

Diese Kosten sollten von Ihrer Versicherung abgedeckt werden

• Achten Sie bei der Auswahl einer Versicherung darauf, dass sie Ihr gesamtes Energiesystem abdeckt. Dazu gehören Solarmodule, Wechselrichter und Montagekonstruktion, aber auch Solarspeicher und Wallboxen.
• Eine umfassende Photovoltaik Versicherung sollte nicht nur den reinen Schaden (Reparatur, Neuwertkosten) an Ihrer PV-Anlage abdecken, sie sollte auch Zusatzkosten, wie Aufräumarbeiten oder die Entsorgung, übernehmen.
• Manche Versicherungen bieten auch die Übernahme der Restschuld einer laufenden Finanzierung an, für den Fall, dass die Solaranlage aufgrund des Schadens nicht wieder aufgebaut werden kann.
• Prüfen Sie auch, ob die Photovoltaik Versicherung bei grob fahrlässiger Schadensverursachung greift. Schon eine verspätete Wartung Ihrer Photovoltaikanlage kann als grob fahrlässig angesehen werden. Ohne entsprechende Klausel kann dies den Versicherungsschutz gefährden oder mindern.

Eine Photovoltaik Versicherung bietet zwar einen umfassenden Schutz für Ihre Solaranlage, dennoch gibt es bestimmte Szenarien, in denen der Versicherungsschutz nicht greift. Es ist wichtig, diese Ausnahmen zu kennen, um Missverständnisse oder unerwartete Kosten zu vermeiden.

Ein typisches Beispiel ist eine vorsätzliche Beschädigung der Solarstromanlage. Wenn Sie absichtlich Ihre PV-Anlage zerstören oder beschädigen, wird die Photovoltaik Versicherung in der Regel nicht für die Kosten aufkommen. Ebenso kann ein unsachgemäßer Einbau der Photovoltaikanlage dazu führen, dass der Versicherungsschutz nicht greift. Sie sollten darauf achten, dass die Montage fachgerecht durchgeführt wird, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden.

Ein weiterer Punkt, der oft nicht von der Photovoltaik Versicherung abgedeckt wird, ist der Austausch von Bauteilen oder regelmäßige Wartung der Solaranlage. Nach einer gewissen Betriebszeit, beispielsweise nach 10 Jahren, liegt die Verantwortung für den Austausch von Bauteilen wie dem Wechselrichter in der Regel beim Betreiber selbst. Ebenso sind Wartungsarbeiten und Inspektionen in der Regel nicht Teil des Versicherungsschutzes und müssen selbstständig durchgeführt werden.

Hierbei ist zu beachten, dass Garantieschäden in der Regel nicht von der Photovoltaik Versicherung abgedeckt werden. Bei Schäden, die durch eine fehlerhafte Montage oder mangelhafte Komponenten verursacht werden, ist die Montagefirma oder der Hersteller für die Gewährleistung und Garantie zuständig.

Um mögliche Lücken im Versicherungsschutz zu vermeiden, ist es ratsam, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen und bei Unklarheiten den Versicherungsanbieter zu kontaktieren.